Was ist die Notfall-Pille?
Was ist die Notfall-Pille?
Die Notfall-Pille – auch „Pille danach“ genannt – ist ein Mittel zur Notfallverhütung, wenn deine ursprüngliche Verhütung versagt hat. Willst du eine Schwangerschaft nach einer Verhütungspanne verhindern, kann die „Pille danach“ helfen. Sie schiebt den Eisprung solange hinaus, bis die männlichen Samenzellen nicht mehr befruchtungsfähig sind. Dadurch kann es gar nicht erst zu einer Befruchtung der Eizelle und somit zu einer Schwangerschaft kommen. Wichtig dabei ist, dass du die „Pille danach“ so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Sex einnimmst, damit sie auch wirken kann. Man kann nämlich den Zeitpunkt des Eisprungs nicht immer genau voraussagen, und da er jederzeit passieren kann, soll ihm die „Pille danach“ zuvorkommen. Details dazu und alle wichtigen Informationen rund um die „Pille danach“ erfährst du in der Apotheke bei einem ausführlichen Beratungsgespräch.
Verhütungspannen können passieren – die Notfall-Pille kann helfen
Es gibt aktuell rund 16 Methoden, eine Schwangerschaft zu verhüten – die einen sind zuverlässiger, die anderen weniger. Für welche Verhütungsmethode man sich entscheidet, bespricht man in den meisten Fällen zusammen mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt. Hier spielt die individuelle Lebenssituation eine große Rolle: Will man jeden Tag an eine Pille denken, sich vielleicht eher auf eine längerfristige Lösung verlassen oder setzt man auf eine hormonfreie Barrieremethode wie zum Beispiel das Kondom. Fest steht, dass bei (fast) allen Verhütungsarten Pannen passieren können und die Verhütung einer Schwangerschaft plötzlich unsicher ist.Die bekanntesten Verhütungs- sowie Notfallverhütungsmethoden und ihre Tücken
Die Pille
Sie enthält Hormone, die den Eisprung hemmen und das Vorankommen der Spermien verhindern. Wird sie nicht täglich zur gleichen Uhrzeit eingenommen oder leidet man unter Durchfall oder Erbrechen, kann sie ihren jedoch Schutz verlieren.Das Kondom
Das Kondom ist die bekannteste Barrieremethode und ein Schutz vor Schwangerschaft und (Geschlechts-)Krankheiten. Es kann bei unsachgemäßer Anwendung reißen, schon beim Öffnen mit spitzen Fingernägeln Schaden nehmen oder beim Sex vom Penis rutschen, wenn das Kondom nicht richtig passt.Spermizide
Dieses chemische Verhütungsmittel inaktiviert die Spermien. Sie gibt es in Form von Zäpfchen, die kurz vor dem Sex in die Scheide eingeführt werden und auch nur circa eine Stunde lang vor einer Schwangerschaft schützen. Ohne ein ergänzendes Verhütungsmittel wird ihre Sicherheit als niedrig eingestuft.Verhütungsschwamm
Das ist ein scheibenförmiges Schwämmchen, das mit einem chemischen Verhütungsmittel getränkt ist. Vor dem Sex wird er mit Wasser befeuchtet und in die Scheide eingeführt, so dass er den Muttermund bedeckt. Der richtige Sitz muss anschließend kontrolliert werden. Wird hier ein Fehler gemacht und der Schwamm sitzt nicht richtig, ist die Sicherheit herabgesetzt.Notfall-Pille – so schnell wie möglich einnehmen
Da jede Frau ihren individuellen Zyklus hat, der auch zusätzlich von verschiedenen Faktoren wie z.B. Stress beeinflusst werden kann, lässt sich der Eisprung nicht genau voraussagen. Somit musst du die Notfall-Pille so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnehmen:
Die „Pille danach“…
…mit dem Wirkstoff Levonorgestrel nimmst du idealerweise innerhalb von 12 Stunden ein, aber nicht später als 72 Stunden. …mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat kannst du noch bis zu 120 Stunden nach der Verhütungspanne einnehmen. Bei beiden Wirkstoffen gilt aber, je früher desto besser. Denn beide können nur wirken, wenn der Eisprung noch nicht stattgefunden hat. Seit dem 15. März 2015 ist die Notfall-Pille in Deutschland rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Das macht es in vielen Fällen einfacher, sie möglichst schnell nach dem ungeschützten Sex einzunehmen.Die „Pille danach“ statt Verhütung?
Generell gilt: Die „Pille danach“ ist kein reguläres Verhütungsmittel! Sie ist nur für den Ausnahmefall geeignet und sollte wirklich nur zur Notfallverhütung nach Verhütungspannen eingenommen werden, nach denen die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft besteht. Sie ersetzt in keinem Fall reguläre Verhütungsmethoden wie beispielsweise die Anti-Baby-Pille oder das Kondom. Wenn du innerhalb eines Zyklus mehr als eine Notfall-Pille einnimmst, wird dem Körper eine unnötig hohe Hormonmenge zugeführt. Dadurch können starke Zyklusstörungen auftreten. Falls es häufiger zu Verhütungspannen und damit zur Einnahme der „Pille danach“ kommt, solltest du auf jeden Fall über einen Wechsel der Verhütungsmethode nachdenken. Einige Frauen kommen zum Beispiel nicht so gut mit der Anti-Baby-Pille zurecht, da sie häufig ihre (rechtzeitige) Einnahme vergessen. In solchen Fällen kann dir ein frauenärztliches Gespräch Hilfestellung geben, eine alternative und besser geeignetere Methode zu finden.
Denk bitte außerdem daran:
Die Notfall-Pille bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Gibt es einen Verdacht auf eine Ansteckung, solltest du unbedingt ärztlichen Rat suchen. Bei Geschlechtsverkehr, der erst nach Einnahme der Notfall-Pille stattgefunden hat, gewährt die „Pille danach“ keinen Schutz vor einer Schwangerschaft.Die „Pille danach“ ist keine „Abtreibungspille“
Die „Pille danach“ ist keine „Abtreibungspille“! Eine bereits bestehende Schwangerschaft kann sie nicht verhindern – sie verschiebt lediglich den Eisprung, sodass es gar nicht erst zur Befruchtung einer Eizelle kommen kann. Ein Kinderwunsch zu einem späteren Zeitpunkt, nach früherer Einnahme der „Pille danach“, ist kein Problem, sie beeinflusst nicht die Fruchtbarkeit einer Frau.
